Bettina Jarasch im Interview: Säkulare, Humanisten und liberale Muslime finden mehr Gehör

Pressefoto_Bettina-Jarasch_2014

Bettina Jarasch

In einem Interview mit dem Humanistischen Pressedienst (hpd) hat Bettina Jarasch (u.a. Leiterin der BuVo-Kommission „Weltanschauungen, Religionsgemeinschaften und Staat“) zur religionspolitischen Debatte innerhalb der Partei Stellung genommen.

Ihr Fazit zur Arbeit der Kommission kurz vor der Erstellung des Abschlussberichts: „Wir haben in der Kommission einen Ort für Debatten geschaffen, die dringend gesamtgesellschaftlich auf die Agenda gehören, für die es aber anderswo kaum Orte gibt. Dabei ging es oft hoch her und wir haben hart miteinander gerungen, aber wir haben es geschafft, gemeinsame Linien zu entwickeln. Unser Ziel ist ein Umgang mit Religion und Weltanschauung in unserem säkularen Staat, der den Veränderungen der Gesellschaft gerecht wird und Religions- und Weltanschauungsfreiheit, Gleichbehandlung und Pluralität gewährleistet. Wir schlagen eine Reihe von Gesetzesänderungen vor, und das war ein hartes Stück Arbeit.“

Sie kündigt für das nächste Jahr Debatten über Religions- und Weltanschauungspolitik an sowie eine Diskussion / Abstimmung auf der BDK im Herbst 2016.

In Aussicht genommen ist „nach den Spitzengesprächen (des Bundesvorstands) mit dem Zentralrat der Juden, mit katholischer und evangelischer Kirche sowie mit muslimischen Verbänden auch ein Spitzengespräch mit säkularen Weltanschauungsgemeinschaften, die im Koordinierungsrat der säkularen Organisationen (KORSO) zusammengeschlossen sind – und übrigens auch ein weiteres, zu dem wir gezielt VertreterInnen liberaler muslimischer Verbände einladen.“

Bettina Jarasch sagt im Anschluss an diese Bemerkung: „Ich denke, wir sind da auf einem guten Weg.“

Dieser Betrachtung kann man sich aus säkularer Sicht nur anschließen: Die oft beklagte einseitige Orientierung der grünen Partei auf „die Kirchen“ ist im Schwinden, Pluralität ist angesagt – Atheisten, Humanisten, die „Weltanschauungen“ und die große Masse derjenigen, die konfessionsfrei sind, werden zunehmend stärker wahrgenommen und spielen eine Rolle in der grünen Politik. Ein guter Weg.