LAG Säkulare Grüne unterstützt Abgeordnetenhaus – Fraktion „Gesellschaftliche Vielfalt im ZDF- Fernsehrat verbessern“
In einem Antrag an das Abgeordnetenhaus verlangt die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen eine konsequente Umsetzung der Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts zur besseren Abbildung der Vielfalt in der Gesellschaft.
Um die „Pluralität der Religionen und Weltanschauungen“ deutlicher zu machen, sollen nach dem Willen der Fraktion sowohl die Evangelische als auch die Katholische Kirche künftig jeweils nur noch eine/n Vertreter*in den ZDF-Fernsehrat entsenden.
Neben einem Sitz für eine Vertretung muslimischer Gemeinden soll auch „die Gruppe der konfessionsfreien und nichtreligiösen Menschen einen festen Sitz erhalten.“ Damit fordert erstmals eine Partei eine Berücksichtigung dieser ständig wachsenden Bevölkerungsgruppe in einem Fernsehrat.
Die beiden Landessprecherinnen der LAG Säkulare Grüne Berlin, Gudrun Pannier und Jürgen Roth haben die Initiative der Fraktion begrüßt und bezeichnen sie als von großer politischer Bedeutung auch über Berlin hinaus. Sie verlangen die Berücksichtigung sowohl von Konfessionsfreien als auch von kleinen Religionsgemeinschaften im ZDF-Fernsehrat. Als problematisch zu bewerten sei insbesondere die Anzahl der Sitze der beiden christlichen Großkirchen mit derzeit jeweils zwei, wobei in die Sphäre der Großkirchen auch noch die Plätze für deren Wohlfahrtsverbände Caritas und Diakonisches Werk fallen, so dass Evangelische und Katholische Kirche im weiteren Sinne jeweils drei Vertreter*innen entsenden.
Gudrun Pannier und Jürgen Roth schreiben an die Fraktion: „Wir halten es angesichts dieser Situation für angemessen, vier Plätze im Fernsehrat für Konfessionsfreie und andere Religionsgemeinschaften vorzusehen.“
Keineswegs, betonen die beiden, gehe es darum, Religionen und Weltanschauungen aus dem Fernsehrat zu verdrängen zu wollen:“ Sie sind nach wie vor ein wichtiger Teil der Zivilgesellschaft“.